„Effiziente Energiebündel“

Neue Baureihe Elektrostapler vorgestellt

Pünktlich zur Logimat bringt Still eine neue 48-Volt-Baureihe auf den Markt. Der RX 20 gilt bei den Hamburgern als „Brot- und Butter-Produkt“ und wird (auch) aus diesem Grund entsprechend gepuscht.

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Man wolle Betreiber und Bediener elektrisieren, heißt es. Man setze neue Maßstäbe und beweise, wie durch ein „perfektes Zusammenspiel“ aller relevanten Fahrzeugeigenschaften eine „optimale Umschlagleistung“ und „hohe Verfügbarkeit“ erzielt werden könne. Kurz um: Man biete seinen Kunden bereits heute die „nötige Effizienz für die Herausforderungen von morgen“.

Derjenige, der das sagt, heißt Thomas A. Fischer, ist Geschäftsführer bei der Still GmbH und dort zuständig für die Bereiche Vertrieb, Marketing und Service. Die, in der Tat etwas marketinglastigen, Worte wirken aus seinem Mund dennoch überzeugend. Schließlich stellt das Hamburger Unternehmen gerade eines seiner, wie es so schön heißt, „Brot-und-Butter-Produkte“ vor – den RX 20.

Baureihe komplett neu aufgelegt

Seit der Markeinführung dieses Elektrostaplers haben die Hamburger eigenen Angaben zufolge mehr als 80.000 Fahrzeuge verkauft. Nun hat Still die RX 20-Baureihe komplett neu aufgelegt. Sie wurde hinsichtlich Komfort, Ergonomie, Leistung und Präzision deutlich verbessert – hinzu kommt eine Anzahl an neuen Assistenzsystemen.

Doch der Reihe nach: Die neue Baureihe besteht aus insgesamt 13 Fahrzeugtypen. Die als Dreirad- (sieben) sowie als Vierradstapler (sechs) konzipierten Stapler sind, bei einem Lastschwerpunkt von 500 Millimetern, für Lasten von 1,4 bis zwei Tonnen ausgelegt. Die Elektrostapler eignen sich nach Unterneh-mensangaben sowohl für den Innen- als auch für den Außeneinsatz und bringen es in der Spitze auf 20 Kilometer in der Stunde.

Die, wie es im Hause Still heißt, „effizienten Energiebündel“ sollen nun überall dort zum Einsatz kommen, „wo es auf hohe Umschlagleistung und Verfügbarkeit im harten Zwei- oder Dreischichteinsatz ankommt“. Hierzu zählten neben der Logistik unter anderem der Maschinenbau, die Automobilbranche, die Chemie-, Gummi- und Kunststoffindustrie sowie der Lebensmittelhandel.

Zuverlässige Leistung

Der aktuelle RX 20 von Still verfügt über ein komplett neues Antriebsmodul, in das zwei gekapselte wartungsfreie Drehstrommotoren mit aktiver Kühlung sowie eine neue Umrichter-Generation integriert sind. Dies führe nicht nur zu einer hohen und zuverlässigen Leistung, sondern sorge auch für eine besonders gute Steigfähigkeit auf Rampen. Unternehmensangaben zufolge kann der Stapler mit maximaler Last bis zu 20 Prozent Steigung bewältigen. Zudem wurden Beschleunigung, Fahrleistung und Hubgeschwindigkeit sowie das elektrische Abbremsen verbessert. Dadurch seien die neue RX 20-Fahrzeuge deutlich agiler als ihre Vorgänger.

Um die für den jeweiligen Einsatzfall notwendige Leistung entsprechend erbringen zu können, kann der Betreiber nun zwischen Energieeffizienz und Umschlagleistung wählen – per Knopfdruck. In jedem Fahrprogramm sind zudem Geschwindigkeit und Beschleunigung sowie das elektrische Abbremsen bei Fahrtrichtungswechsel einstellbar.

Neues Batteriekonzept

Still hat mit der aktuellen RX 20-Baureihe auch ein neues Batteriekonzept entwickelt. Die 48-Volt-Elektrostostapler mit Standardchassis können Batterien mit 625 Ah sowohl in der A- als auch in der B-Schaltung aufnehmen. Der Betreiber ist nach Angaben von Still damit in der Lage, vorhandene Batteriepools weiter zu nutzen und je nach Einsatzprofil die Vorteile der jeweiligen Batterie auszuspielen.

Zudem seien die Fahrzeuge „ready for Li-Ion“ und somit auch für den Einsatz der Lithium-Ionen-Technologie geeignet. Nach Aussagen von Still biete sich diese Technologie aufgrund der möglichen Schnell- und Zwischenladungen insbesondere bei extrem intensiven Einsätzen und intensiven Einsätzen, die hohe Reichweiten erfordern, an. Unabhängig vom Typ sei die Batterie des neuen RX 20 von Still einfach und schnell per Hubwagen von der Seite zu wechseln.

„Back to steel“

Neben den „inneren Werten“ hat Still auch auf das äußere Erscheinungsbild Wert gelegt – insbesondere auf hochwertige Materialien und eine robuste Bauweise. Im Außenbereich gehe man „back to steel“, habe also Kunststoffteile weitgehend durch Stahl ersetzt.

Auch die Durchsicht durch den Mast konnte verbessert werden. So verfügen die neuen Hubgerüste nun über ein schlank geschachteltes Profilpaket. Zudem kommen beim Außenmast C-Profile zum Einsatz. Biege- und verwindungssteife Hubgerüstprofile sorgen darüber hinaus für ein sicheres und zügiges Lasthandling.

Großzügig ausgelegt

Still hat bei der Entwicklung des neuen RX 20 auch die Ergonomie unter die Lupe genommen. So wurde beispielsweise der Einstieg in das Fahrzeug um etwa 60 Millimeter abgesenkt und damit eine Zwischenstufe eingespart, was das Einsteigen erleichtert.

Der Fußraum in der nun 16 Millimeter höheren Kabine wurde ebenfalls großzügig ausgelegt – was nicht nur dem Thema Ergonomie in die Karten spielt, sondern auch eine bessere Zugänglichkeit bei der Wartung des Fahrzeugs verspricht.

Eine komplett neu entwickelte Anzeige- und Bedieneinheit, das „Still Easy Control“, fungiert als, wie es heißt, Sicherheits- und Kommunikationszentrale. Das vollgrafische Farbdisplay mit automatischer Helligkeitsregelung ist durch eine kratzfreie Oberfläche geschützt. Alle Fahrzeugparameter sind auf einen Blick erfassbar.

Zahlreiche Assistenzsysteme

Die Anzeige des Stabilitätsstatus sowie eine Geschwindigkeitsreduzierung bei angehobenem Gabelträger sind zwei der zahlreichen neuen Assistenzsysteme beim aktuellen RX 20. Sie erhöhen nach Angaben des Unternehmens nicht nur die Sicherheit, sondern tragen zudem zu einem präzisen Lasthandling bei, was wiederum einen positiven Effekt auf die Umschlagleistung hat. Jedoch kämen auch bewährte Assistenzfunktionen, wie die an den Lenkwinkel angepasste automatische Geschwindigkeitsreduzierung, weiter zum Einsatz.

„Assistenzsysteme nehmen zukünftig einen immer wichtigeren Stellenwert ein, um die Effizienz von Staplereinsätzen weiter zu steigern“, konstatiert Thomas A. Fischer eher nüchtern. Und fügt aber in bewährter Manier an: „Unsere Ingenieure bleiben daher ständig am Ball, um weitere pfiffige Lösungen zu entwickeln.“

Jan Kaulfuhs-Berger

Still auf der Logimat: Halle 10, Stand B55

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