Mit der Planung und Umsetzung der neuen Strategie wurde die Weissenburg Industrie-Technik Maschinenbau GmbH & Co. KG beauftragt, die ihrerseits das Know-how der Profilsys GmbH einband. Im Sinne von Industrie 4.0 lautet auch bei Gigant die Anforderung, die Fertigung höchst flexibel zu organisieren. Hier galt es unter anderem, die Montagearbeitsplätze nach dem Kanban-Verfahren zuverlässig und zeitnah mit den jeweils benötigten Teilen zu versorgen und den reibungslosen Verkehr der Fahrerlosen Transportfahrzeuge (FTF) sicherzustellen.
Verschiedene „Profilag“-Software-Module im Einsatz
Implementiert wurden mehrere Module von „Profilag“. So bildet das „Profilagx pLS“ die Schnittstelle zum SAP-System von Gigant, und das Programm „Profilagx pOp“ wurde speziell für das Bedienen und Beobachten von automatisierten Logistikanlagen konzipiert. Um den Verkehr der FTF zu regeln, wurde hier das sogenannte „pFTS-Modul“ eingeführt. Die Datenauswertung erfolgt mittels „Profilag pData“, während das „Profilag pA+“-Andon-Programm für die Visualisierung der Produktionsdaten auf den Displays an den Bedienpulten zuständig ist.
Kanban und Pick-by-Light sorgen für rechtzeitigen Nachschub
Die Nachschubsicherung bildet einen wichtigen Aspekt der aktuellen Fertigungsstrategie. Das neue Logistikkonzept verzichtet auf eine Vorkommissionierung, setzt das Kanban-Prinzip um und wird durch das Pick-by-Light-System ergänzt. Es zeigt dem Monteur via Leuchten an den einzelnen Kisten an, wann er aus welcher Box ein Teil zu entnehmen hat. Wenn sich der Bestand in einer Materialkiste dem Ende zuneigt, drückt der Mitarbeiter einen Knopf, um den entsprechenden Nachschub anzufordern. Auf Basis der Planungen von Weissenburg und Profilsys wurden parallel zur Einführung des Pick-by-Light-Systems auch die Lagerplatzverwaltung und die Anbindung der SAP-Anwendungen verbessert. Das Maßnahmenpaket aus Software-, Prozess- und Anlagenoptimierungen hat laut Gigant-Geschäftsführer Alfons Veer eine Verdoppelung der Produktivität bewirkt: „Konnten wir früher in einer Schicht 65 Achsen montieren, sind es heute bei konstanter Mitarbeiterzahl 130 Achsen!“
Wertschöpfende und logistische Aufgaben klar getrennt
Die konsequente Trennung von wertschöpfenden und logistischen Tätigkeiten ist für den Geschäftsführer ein Kernpunkt der nun deutlich höheren Effizienz. Jeder Mitarbeiter konzentriert sich aufgrund der hohen Standardisierung auf seine originäre Tätigkeit. So brauchen sich etwa die Beschäftigten in der Montage kaum noch um die Materiallogistik zu kümmern.